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Studien - Gesellschaft, Politik, Individuum 2024

 

Ein Versuch des Ausdrucks intensiver Eindrücke, Gedanken und Fragen zu den großen Themen des Menschseins: Individuum, Gesellschaft und Politik. Diese Arbeiten aus Ton sind geprägt von der Suche nach Halt, Begegnung und Sicherheit. Sie verkörpern die Fragilität und gleichzeitige Stärke des Menschen, der sich in einem komplexen sozialen und politischen Gefüge bewegt.

Die Tonstudien, in ihrer rohen Materialität, sprechen von der Zerrissenheit zwischen Anpassung und Eigenständigkeit, von der Sehnsucht nach Orientierung in einem unsicheren System. Sie sind eine Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Anforderungen, ein künstlerischer Dialog über Verbindung und Isolation.

Vom Sein und Werden I + II

2024

Höhe ca. 20 cm

Modelliert aus klebengebundenen Tonresten, Asche und Zellulose.

Teil der Ausstellung "Kleine Formate 3"

Villa  Claudia, Feldkirch

Inspiration durch Örtlichkeiten und Räumlichkeiten

 

Orte, Räume und deren spezifische Atmosphäre spielen eine zentrale Rolle im künstlerischen Prozess. Ob historische Mauern oder Naturumgebungen – die Charakteristik eines Raumes und dessen Einbindung inspiriert, öffnet neue Perspekiven und schafft Verbindungen.

Die Umgebung ist nicht nur Kulisse, sondern wird integraler Bestandteil der Werke. Beispielsweise reagieren Bilder auf Witterungseinflüsse und verschmelzen mit den Texturen alter Gemäuer, oder Plastiken aus Materialien wie Beton und Stahl treten in Dialog mit architektonischen Elementen. Räume werden so zu Co-Schöpfern, die den Ausdruck und die Wirkung der entstehenden Werke prägen.

Flüchtig - Installation am Schlossberg Hohenems 2023

 

Kunst im Dialog mit Raum und Zeit. Die Werke griffen die Atmosphäre des geschichtsträchtigen Ortes auf und schufen eine Verbindung zwischen Kunst, Natur und Architektur. Die auf Stoff gemalten Bilder, scheinbar fragil und doch kraftvoll, reagierten auf die Witterung und passten sich den Strukturen der alten Mauern an. Sie verschmolzen visuell mit der Umgebung, wodurch Verbindung zwischen Werk und Ort entstand. Diese flüchtige Verschmelzung verstärkte das Thema der Vergänglichkeit.

 

Am Aussichtsturm erhob sich eine über drei Meter hohe Plastik aus Stahl und Beton. Ihre monumentale Präsenz bildete einen Kontrast zur subtilen Veränderung der Stoffbilder und bot den Besuchern einen weiteren Ankerpunkt, um den Dialog zwischen Kunst, Raum und Zeit zu erleben. Die Installation lud dazu ein, die Dynamik von Veränderung und Beständigkeit im historischen Kontext des Schlossbergs zu reflektieren.

Guardians of creation 

Museümli Buchs 2022

Die Ausstellung Guardians of Creation im ehenmaligen Generatorenhaus in Buchs, setzte sich intensiv mit dem Zustand der Schöpfung auseinander – sowohl in Bezug auf die Erde als auch den Menschen. Die Werke thematisierten die Bedrohung durch Umweltzerstörung, gesellschaftliche Entwicklungen und die fragile Balance zwischen Mensch und Natur. Gleichzeitig vermittelten sie Hoffnung und die Möglichkeit eines respektvollen Umgangs mit der Welt. Die Plastiken, Bilder und Texte verbanden kraftvolle Materialität mit einem kritischen Blick auf die menschliche Verantwortung. Die gezeigten Arbeiten luden dazu ein, über die Rolle des Menschen als Schöpfer und Zerstörer nachzudenken und eröffneten einen Raum für Reflexion über die Verletzlichkeit und Resilienz des Lebens. Trotz der ernsten Themen war ein optimistischer Unterton spürbar, der die Möglichkeit eines neuen, bewussteren Umgangs mit der Schöpfung anklingen ließ. Die Ausstellung betonte die Dringlichkeit, sich der Zerbrechlichkeit unserer Welt bewusst zu werden, ohne dabei die Hoffnung auf Veränderung und Erneuerung aus den Augen zu verlieren​.

Vom Formbaren zum Beständigen

Der Gestaltungsprozess eines Objektes in Beton ist geprägt von einer Auseinandersetzung mit Materialität und Veränderung. Ausgangspunkt ist das Modellieren in Ton, bei dem die erste Form entsteht – lebendig, direkt und greifbar.

Anschließend wird die Figur in Gips abgeformt, wobei die sogenannte "verlorene Form" entsteht, die nur einmal verwendet werden kann.

Schließlich erfolgt der Guss in Beton, ein Moment, in dem sich das Werk nochmals verändert und eine neue Haptik, Schwere und Beständigkeit erhält.

Die Offenheit für Veränderung zieht sich durch den gesamten Prozess: Jede Phase bringt neue Herausforderungen und Möglichkeiten mit sich. Diese Arbeitsweise ist ein Sinnbild für den Wandel, der nicht nur das Material, sondern auch die dahinterstehenden Konzepte und Emotionen formt und prägt.

 

 

 

EVA

Hohenems 2022​

Eva kehrt zurück,

voller Kraft und Stolz.

Hingabe, Leidenschaft und Sinnlichkeit bilden Flüsse,
durchfluten und tragen sie.

Lustvoll gebärt sich Eva aus sich selbst heraus

durch die Dunkelheit ins Licht

Sie feiert und würdigt diesen Schmerz der Wehen,

denn sie weiß welch Wunder Leben da entsteht.

Und ganz nebenbei befreit sie sich

von all der auferlegten Schuld und Scham,

belächelt das angebliche Sündigen derer,

die neugierig sind und nach Erkenntnis streben.

 

Sie ladet dich ein,

voller Genuss in jeden Apfel zu beißen,

auf den du Lust hast!

Mitgift oder Mit Gift?

 

Körperabdrucke sind eine unmittelbare und sinnliche Art des Malens, die eine intensive Verbindung zwischen Körper, Geist und Medium schaffen. Durch den direkten Einsatz des eigenen Körpers entsteht nicht nur ein sichtbarer Abdruck, sondern auch ein Ausdruck der Identität und der Frage: Wer bin ich?

Diese Art zu Malen lädt zu einer tiefgehenden Reflexion ein. Es geht darum, zu erforschen, was man ins Leben mitbringt – angeborene Eigenschaften, Prägungen und Erfahrungen – und was einem von außen auferlegt wurde. Die Malerei wird zum Prozess des Sortierens: Was behalte ich, weil es mich stärkt und definiert? Was lasse ich los, weil es nicht länger zu mir gehört oder mich belastet?

Die Doppeldeutigkeit von „Mitgift“ steht dabei im Zentrum: Ist es ein Geschenk, das uns bereichert, oder eine Last, die uns beschwert? Die Arbeiten laden dazu ein, die Grenze zwischen Selbst und Fremd, Geschenk und Bürde, Aktivität und Passivität immer wieder neu zu hinterfragen. Es entsteht eine Kunst, die nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar ist – eine tief persönliche Spur des Seins.

Auswahl  2020 - 2022

Sehe ich dich, so sehe ich mich

 

Der Tod wirkt wie ein Spiegel, der uns mit unserer eigenen Endlichkeit und der Intensität unseres Lebens konfrontiert. Die Auseinandersetzung mit ihm geht über die bloße Akzeptanz des Sterbens hinaus: Sie wirft die Frage auf, wie sehr wir unser Leben tatsächlich mit Lebendigkeit füllen. Bin ich erfüllt von dem, was ich tue? Oder fehlt es meinem Leben an Tiefe, Freude und Bewusstheit?

Diese Reflexion bringt sowohl Herausforderung als auch Möglichkeit. Der Tod erinnert daran, dass jeder Moment kostbar ist, und lädt ein, bewusster zu leben, zu gestalten und sich mit Sinnhaftigkeit zu verbinden. In diesem Spannungsfeld zwischen Endlichkeit und Lebendigkeit können neue Perspektiven entstehen, die den Blick nicht nur auf das Unausweichliche richten, sondern auch auf das, was das Leben lebenswert macht.

Auswahl von Studien  2023/24

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